Da, wo die Fichtelnaab zum ersten Mal ihre Nord-Süd-Richtung verlässt und nach Osten ausbiegt, liegt Grünberg; früher Grienberg, Grümberg oder Grünnberg geschrieben. Der Name hat mit „grün“ sicher nichts zu tun sondern leitet sich eher von „Gerinne oder Wasserlauf“ ab.
Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde Grünberg 1480. Vermutlich reichen jedoch die Anfänge bis in das beginnende 13. Jahrhundert zurück. Mit Sicherheit lässt sich aber sagen, dass Grünberg mit der Aufstellung einer Hammerwerksanlage gegründet wurde. Voraussetzung zum Betrieb einer solchen Anlage war stets eine ausreichende Wasserkraft, das Vorkommen von Eisenerz in erreichbarer Nähe und Holz zur Gewinnung von Holzkohle.
Durch die günstigen Voraussetzungen entstanden zahlreiche Hammerwerke gleich einer Perlenkette aufgereiht an der Fichtelnaab. Das gewonnene Eisenerz, zum Teil bergmännisch aus den zahlreichen Stollen des Fichtelgebirges oder in Gruben aus der Umgebung abgebaut, wurde mit Fuhrwerken nach Grünberg transportiert. Das Fichtelgebirge war und ist reich an Erzen. Von Gold, Silber bis hin zum sog. Silbereisen.
In sog. „Rennherden“ wurde das zerkleinerte Erz dann mit Hilfe von Holzkohle verhüttet (geschmolzen). Der gewonnene Eisenklumpen, eher ein schwammiges Gebilde, wurde auf den Hämmern so lange ausgeschmiedet und in einem weiteren Ofen immer wieder erhitzt, bis sämtliche Schlacke und Kohlenreste entfernt waren. Das namensgebende Merkmal dieser Eisenhämmer waren eben die mit Wasserkraft über ein Wasserrad angetriebenen Hämmer und Blasebälge. Mitunter reichte die tägliche Wassermenge nicht aus und so wurden dann Stauweiher angelegt.
Kinderbetten und Babybetten, Hochstuhl und Spiele, sowie eine große Wiese, sind für sie da.
Erscheint uns heute diese Art der Eisenherstellung als äußerst primitiv, so waren es doch für die damalige Zeit geradezu „High-Tech-Betriebe“ mit entsprechend qualifiziertem Personal. Allen voran der Hammerherr. Er war sowohl der technische als auch wirtschaftliche Dreh- und Angelpunkt des Unternehmens. Die Hammerherren entlang der Fichtelnaab schlossen sich wiederum zu sog. „Gewerkschaften“ zusammen. Diese hatten zum Ziel sowohl, die einzelnen Unternehmen vor Abwerbung untereinander zu schützen als auch nach außen hin eine gewisse Geschlossenheit zu zeigen.
Der Name "Waffenschmied" hat mit der Herstellung von Waffen im herkömmlichen Sinne nichts zu tun. Es wurden hier also keine Schwerter, Hellebarden oder sonstigen Kriegswerkzeuge hergestellt. Vielmehr waren es Werkzeuge für die tägliche Arbeit auf den Feldern, Haushalt und für die Waldarbeit.
Woher kommt aber nun der Name „Waffenschmied“?
Hatte ein Grundherr oder Landesherr Probleme mit seinem Nachbarn und konnten diese nicht auf friedlichem Wege aus der Welt geschafft werden, so hat er seine Untertanen zur kriegerischen Gefolgschaft aufgerufen. Diese wiederum waren verpflichtet Waffen mitzubringen. Woher sollten nun aber Bauern oder Handwerker Schwerter und Säbel nehmen, die zum einen sehr teuer waren und zum anderen für ihre Arbeit nicht taugten. Und so erschienen sie eben mit den Dingen, die sie für ihre tägliche Arbeit brauchten: Äxte, Sensen, Harken oder ähnlichem. Und so kam es, dass diese Werkzeuge anfänglich als „Waffen“ bezeichnet wurden und somit der Hersteller bzw. Schmied als Waffenschmied.
Doch die sonnigen Tage neigten sich dem Ende zu. Durch kostengünstigere Produktionsmöglichkeiten in anderen Gegenden erlebte das einstige „Ruhrgebiet des Mittelalters“ einen rapiden Niedergang. Die Erzvorkommen waren zum Großteil erschöpft und der Raubbau an den Wäldern zur Holzkohlegewinnung tat ein Übriges.
Und so wurde aus dem ehemaligen Hammerwerk eine Mühle. Doch diese Idee hatten die anderen Hammerherren auch. Und so war durch das Überangebot an Mühlen auch diese Einnahmequelle bald versiegt.
Erst der Umbau zu einem Sägewerk, das bis 1998 nur mit Wasserkraft betrieben wurde, brachte wieder Lohn und Brot.Seit 2004 besteht kein Sägewerk mehr. Die Wasserkraft wird jedoch durch eine neue Turbine, zur Stromerzeugung genützt.